Die perkutane endoskopische Gastronomie (PEG) ist die Anlage einer Ernährungssonde. Über die PEG-Sonde ist eine enterale Ernährung möglich. Enteral bedeutet, dass die Ernährung direkt über den Magen-Darm-Trakt erfolgt. Über die PEG-Sonde kann Flüssigkeit bzw. flüssige oder dünnbreiige Nahrung verabreicht werden. Ziel der enteralen Ernährung ist es, eine Mangelernährung zu verhindern. Die PEG-Sonde sollte mit Einverständnis des Bewohners / Betreuers vom Arzt gelegt werden und nur dann, wenn dieser voraussichtlich auf Dauer Schwierigkeiten mit dem Essen oder Schlucken hat.
Verabreichungsformen von Sondenkost:
- Bolusgaben
- Schwerkraftsystem
- Ernährungspumpe
mögliche Komplikationen:
- Übelkeit
- Erbrechen
- Aspiration
- Einwachsen der inneren Hautplatten in die Magenschleimhaut
- Dekubitus an der Einstichstelle
- Mangelernährung
- Dehydsration
zuständige Mitarbeiter:
- Pflegefachkräfte
Geräte und Materialen:
- Sondennahrung
- Infusionsständer
- Ernährungspumpe
- Zellstoff
- Wasser zum Nachspülen
- großvolumige Spritze
- Überleitsystem
- Schutzverband
- ärztlich verordnete Medikamente
- sterile Handschuhe
- unsterile Handschuhe
- Händedesinfektionsmittel
- sterile Kompressen
- Pinzette
- Verbandsschere
- Abwurfbehälter
- Trink- / Ernährungsplan
- Pflegedokumentation
So ist die Verabreichung von Sondenkost vorzunehmen:
- Bewohner und Angehörige über Risiken, Ziele und erforderliche Maßnahmen, z. B. ergänzende orale Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme beraten
- Gründe für die PEG-Anlage allen Pflegefachkräften bekannt machen
- bei jedem pflegerischen Einsatz prüfen, ob die Indikation vorliegt und ggf. eine orale Nahrungsaufnahme möglich ist
- regelmäßige Information an den Arzt (per Fax) gewährleisten
Verabreichung der Sondenkost:
- Menge und Art der Sondennahrung nach Absprache mit dem Arzt verabreichen.
- bei der Vorbereitung der Sondennahrung Herstellerangaben und Haltbarkeitsdatum beachten
- Sondennahrung nur angewärmt (Zimmertemperatur) verabreichen
- Bewohner über Tätigkeit informieren
- Bewohner nach Möglichkeit mit dem Oberkörper hoch lagern (30 bis 40°) und nach Nahrungsaufnahme Position mindestens ½ Stunde beibehalten
- Lage der Sonde prüfen
- durch Aspiration überprüfen, ob die Nahrung der letzten Mahlzeit in Darm transportiert wurde
- Nahrung verabreichen
- Schwerkraftsystem: Überleitsystem an Flasche oder Beutel anschließen und Tropfgeschwindigkeit so einstellen, dass 500 ml in rund 45 Minuten verabreicht werden
- Ernährungspumpe: Überleitsystem an Flasche oder Beutel anschließen und die angeordnete Tropfgeschwindigkeit an der Pumpe einstellen, Pumpe anstellen
- Bolusgabe: Über eine großvolumige Spritze (60 – 100 ml) werden in einem Zeitraum von ca. 15 Min. bis zu 300 ml Sondennahrung langsam und portionsweise appliziert
- Überleitungen und Spritzen täglich wechseln
- nach Verabreichung der Sondenkost mit Wasser nachspülen
- Sonde mit Verschlusskappe schließen
- bei Verabreichung von Medikamenten Beipackzettel beachten
- vor Zielerreichung der geplanten Zufuhr dokumentieren und auswerten, ggf. erforderliche Maßnahmen gegen Mangelernährung und Dehydration einleiten
- Maßnahme dokumentieren
- Arbeitsplatz aufräumen
- bei Besonderheiten Arzt informieren
Durchführung eines Verbandswechsels bei legender PEG:
Hinweis: Verbandswechsel bis zur Heilung der Wunde unter aseptischen Bedingungen durchführen. Nach abgeschlossener Wundheilung reicht es aus, einen Schutzverband anzulegen und diesen 2- bis 3-mal wöchentlich zu wechseln.
- den Bewohner über Tätigkeit informieren
- Fenster schließen
- für ausreichend Licht sorgen
- störende Kleidung entfernen
- Verbandsplatz (Tisch, Nachtschrank usw.) mit Flächendesinfektionsmittel desinfizieren
- Verbandsmaterial bereitlegen
- Hände desinfizieren (s. Hygieneplan)
- unsterile Handschuhe anlegen
- alten Verband vorsichtig entfernen, inspizieren und in Müllbeutel entsorgen
- Einstichstelle inspizieren und auf Zahlenmarkierung an der Austrittstelle der Sonde achten
- Hände erneut desinfizieren
- Wunde unter sterilen Bedingungen versorgen
- Wunde nach ärztlicher Anordnung versorgen
- Verband nach ärztlicher Anordnung anlegen und fixieren
- Hände waschen und desinfizieren
- gebrauchtes Material entsorgen, reinigen oder desinfizieren
- Arbeitsfläche reinigen
- Dokumentation der Tätigkeit inkl. Beschreibung der Einstichstelle in Dokumentationsmappe
- Bei Veränderungen Arzt informieren
zu ändern nur durch:
- verantwortliche Pflegefachkraft
- Qualitätsbeauftragte